Das Gesamtmarktmodell stuft mit Schlusskurs vom 5. Januar das Marktumfeld als negativ ein. Damit hat sich die Einstufung gegenüber der vorangegangenen Woche verschlechtert. Der Grund: Die Komponente „Kursverhalten Einzelaktien“ ist negativ geworden. Damit sind nunmehr zwei der drei Komponenten des Gesamtmarktmodells negativ.
Dennoch gibt es einen nicht unerheblichen Grund, warum die kommende Handelswoche durchaus positiv verlaufen kann.
Hintergrund
Die „Analyse zum aktuellen Marktumfeld“ erscheint jedes Wochenende und ist für Besucher der Plattform frei zugänglich.
Sofern aktuelle Entwicklungen es erforderlich machen, erscheinen für Mitglieder des Daily Planner Pro Sonderausgaben.
Der aktuelle Stand der zur Beurteilung des Marktumfelds verwendeten Modelle und zugehörigen Indikatoren kann von Mitgliedern über ein plattformunabhängiges Dashboard abgefragt werden.
In einer mehrteiligen Beitragsreihe, wird die Zusammensetzung des zur Beurteilung des Marktumfelds verwendeten Gesamtmodells (bestehend aus mehreren Untermodellen) erörtert.
Die Teile 1 bis 7 der Beitragsreihe sind bereits veröffentlicht, Teil 8 folgt am morgigen Montag.
Übersicht zum aktuellen Stand der Modelle
Stand Gesamtmarktmodell mit Schlusskurs vom vergangenen Freitag, 3. Januar 2025:
Komponente | Stand | Punktestand |
Kursverhalten Einzelaktien | negativ | -2 |
Sentiment | neutral | 0 |
Liquidität (monetäre Seite) | negativ | -2 |
Gesamtmarktmodell: | negativ | -4 |
Das Gesamtmarktmodell ist somit insgesamt negativ. Unten stehende Grafik 1 zeigt, dass die Net New Highs Modelle für die NYSE und die Nasdaq im neutralen Bereich liegen und damit auch schnell (wieder) positiv werden können.

Beide Indizes, der S&P 500 Index und der Nasdaq Composite, befinden sich derzeit in einer Seitwärtsbewegung, deren Tief weniger als sechs Prozent vom Hoch entfernt liegt. Die letzte 6%-Korrektur (oder mehr) im S&P 500 Index datiert vom 5. August 2024, das entspricht 105 Handelstagen. Diese 105 Handelstage sind zwar hoch, aber historisch gesehen noch nicht als extrem einzustufen.
Die Nähe der beiden genannten Indizes zu ihren Allzeithochs ist ein Grund, warum eine Fortsetzung der positiven Kursentwicklung in der anstehenden Handelswoche keine Überraschung wäre.
Hinzu kommt, dass die kurzfristige Seite der Komponente „Kursverhalten Einzelaktien“ hier eine Schlüsselrolle spielen kann, indem sie den zuvor genannten Punkt (Nähe zum Allzeithoch) verstärkt und die mittelfristige Sicht der Komponente „Kurverhalten Einzelaktien“ in den positiven Bereich hievt.
Kurzfristige Sicht (1-3 Tage)
In der Vorwoche wurde an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass für eine aus kurzfristiger Sicht überverkaufte Situation im S&P 500 Index ein neues Tief innerhalb der Seitwärtsbewegung entstehen muss. Ein solches Tief wurde mit Schlusskurs vom vergangenen Donnerstag erreicht.
In Grafik 2 ist eine blaue Linie eingezeichnet, die sich am S&P 500 Tief @ 5832,30 vom 20. Dezember 2024 ausrichtet. Dieses Tief wurde am 2. Januar unterboten, was vom Autor auch als falscher Ausbruch oder Shake-Out bezeichnet wird. Gleichzeit lagen weniger als 20 Prozent der zum Russell 1000 gehörenden Aktien unter ihrem 20-Tage Gleitenden Durchschnitt (MA20).

Zudem bildete der Stochastik %K eine Divergenz aus (was kein Kriterium ist und nur als Hinweis an die Fans des Stochastik zu verstehen ist).
Der S&P 500 Index (wie übrigens auch der Nasdaq Composite) war damit am Donnerstag zum Marktschluss kurzfristig überverkauft.
Nachdem am vergangenen Freitag beide Indizes das Hoch vom Donnerstag übertroffen haben, erscheint die Wahrscheinlichkeit für eine 1-3 tägige Kursrally verhältnismässig hoch; siehe auch Teil 6 der Beitragsreihe „Modell für die Beurteilung des Marktumfeldes“.
Fazit
Kurzfristig hat sich mit Schlusskurs von letzten Donnerstag und dem positiven Handelstag am Freitag eine interessante Konstellation ergeben, die einen weiteren Kursanstieg für die kommenden 1-3 Tage favorisiert.
Da danach die Allzeithochs im S&P 500 und Nasdaq Composite nicht mehr weit entfernt sein dürften, kann die Wahrscheinlichkeit, dass die Marktteilnehmer nochmals die negative Liquiditätsseite ignorieren und die aktuellen Börsenlieblinge weiter nach oben treiben, als hoch eingestuft werden. Sollte dies der Fall sein, dürften eher die bisherigen Favoriten und Schwergewichte (allen voran die chart-technisch sehr interessante Nvidia) weiter steigen, als eine Umschichtung in neue Favoriten.
Von einer Umschichtung in neue Favoriten noch in diesem Quartal gehe ich derzeit fest aus. Eventuell wird ein Auslöser die nächste Fed Sitzung Ende dieses Monats sein – zuvor wird am 20. Januar 2025 die zweite Amtszeit von Donald Trump beginnen.
Ausblick
Der Startschuss für den offiziellen Beginn des Daily Planners ist Montag, 13. Januar 2025. An diesem Stichtag beginnt auch der Handel des Daily Planner Pro Echtzeitkontos, auch wenn noch nicht abzusehen ist, ob gleich am ersten Tag neue Positionen aufgebaut werden. Vor diesem Hintergrund macht es keinen Sinn, in der kommenden Woche neue Positionen aufzubauen.
Stattdessen wird von meiner Seite die Zeit für den Abschluss der Vorbereitungen und die die Ausarbeitung interessanter Leitthemen (darunter auch weniger bekannte) genutzt.