Montag, 28. April 2025

    Derzeit gehe ich davon aus, dass sich die Aktienmärkte in Nordamerika und Europa (hier insbesondere Westeuropa) weiter erholen.

    Wie gehabt agiere ich aber stets in Abhängigkeit des Kursverhaltens der marktbreiten Indizes, des Branchenverhaltens und der Entwicklung meiner offenen Positionen. Letzterer Punkt ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn es darum geht, ob neue Positionen aufgebaut oder zunächst den vorhandenen Positionen Zeit gegeben werden sollte, sich zu entwickeln.

    Es gilt stets im Hinterkopf zu behalten: Jederzeit kann der Markt nach ein oder zwei unbedachten Äusserungen Donald Trumps auch wieder drehen.

    Plan mit den offenen Positionen

    Keine der sich derzeit im Daily Planner Pro Portfolio befindenden Aktien liegt aktuell im Minus. Die am letzten Mittwoch aufgenommene Palantir (Symbol: PLTR) hat sich bereits deutlich in die gewünschte Richtung (+13,6%) entwickelt; siehe Grafik 1.

    Das Unternehmen veröffentlicht am Montag in einer Woche, also in acht Tagen, nach Börsenschluss, Quartalszahlen. Hier ist mit einer deutlichen Reaktion zu rechnen (siehe auch vertikale, mit „E“ gekennzeichnete Linien in Grafik 1; „E“ steht für Earnings).

    Im Laufe der nächsten 2-3 Handelstage gilt es, einen Plan zu entwickeln, unter welchen Umständen die Aktie vorher verkauft oder über den Termin weiter gehalten werden sollte und wenn ja, ob die volle Positionsgrösse behalten wird.

    Ausbau des Investitionsgrades

    Im Verlauf der letzten Woche hatte ich versucht meinen Investitionsgrad schrittweise auszubauen. Aufgrund von Eröffnungs-Gaps kamen dabei einige der im Vorfeld bekanntgegebenen Buy Limit Aufträge nicht zum Zuge (was nicht untypisch für meinen Ansatz ist) – so auch zuletzt am Freitag in der deutschen Aktie Renk Group AG; siehe Grafik 2.

    Für die Aktie gebe ich am Montag erneut eine Buy Limit Order auf. Dazu in einem entsprechenden „Trade Alert“ Beitrag dann mehr (nur für Mitglieder) .

    Diversifikation

    Im Daily Planner Pro Portfolio befinden sich fast nur Unternehmen aus dem Aerospace & Defense Bereich. Das ist auch gewollt, da die Werte aus dieser Industrie (Branche) besonders gut laufen und sich in den vergangenen 100 Tagen (bisherige Dauer der 2. Amtszeit Donald Trumps) grösstenteils vom breiten Aktienmarktgeschehen abkoppeln konnten.

    Besonders wichtig, da ein entscheidendes Kriterium: Die Aerospace & Defense Industrie und alle zugehörigen Branchen sind dabei in meinen Augen Teil eines Megatrends.

    Kurz vor Ostern hatte ich an dieser Stelle erläutert, warum ich nach dem NET Countertrend-Signalen Mitte April Aktien mit Relativer Stärke bevorzuge; zum Beitrag. Das Verhalten der Aktien in der vergangenen Woche hat das Ergebnis meiner Abwägung voll bestätigt.

    Die in Grafik 1 gezeigte Palantir ist das einzige im Portfolio berücksichtigte Unternehmen, welches sich zumindest in Teilen nicht nur dem Bereich Aerospace & Defense zuordnen lässt. Zwei der drei angebotenen Plattformen gehören zu Geschäftsfeldern ausserhalb der Terrorprävention und dem Militärbereich. In jedem Bereich kommt auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, was zeigt, wie verwoben einige Megatrends mit Sub-Trends sein können (in diesem Fall KI Algorithmen und moderne Kriegsführung).

    Weitere Einstiegskandidaten

    Sofern es das Marktumfeld im Laufe der Woche zulässt, beabsichtige ich aus Risikogründen Werte auch aus anderen Branchen zu berücksichtigen.

    Entsprechende Kandidaten werden von mir in einer Video-Analyse zu Beginn der Woche.

    Dass es sich dabei nicht automatisch um US Aktien handeln muss, zeigt der folgende deutsche Wert Vossloh AG; siehe Grafik 3. Das Unternehmen profitiert von dem vermeintlich anstehenden Investitionsboom (Infrastrukturförderung) in Deutschland – einem Trendthema, welches über mindestens zwei Jahre Bestand haben dürfte und damit als „nachhaltig“ von mir eingestuft wird.

    Hinweis: Das Earnings-Datum wurde nicht überprüft und in die Aktie würde ich auch erst einsteigen, wenn der Kurs entweder konsolidiert und dann ausbricht oder sofort ausbricht (sofern die Vorgaben für das Portfoliomanagement dies zulässt). Wie gehabt heisst das: Einstieg auf eigenes Risiko.

    Siehe auch den Risikohinweis unten.

    Risiko- und Portfoliomanagement

    In den letzten 60 Jahren gab es in vergleichbaren Situationen nach einem Countertrend-Kaufsignal regelmässig ein Erfolgsmotto: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“.

    Hinter dieser Aussage steckt folgende Idee: Obwohl die marktbreiten Indizes noch weit von Ihren alten Hochs entfernt sind und das Gesamtmarktmodell noch negativ ist, macht es Sinn, bereits jetzt so schnell wie möglich im Rahmen der eigenen Vorgaben Aktien in das Portfolio aufzunehmen.

    Die Frage, ob neue Aktien in das Portfolio aufgenommen werden dürfen, hängt massgeblich von den selbst gesetzten Vorgaben im Risiko- und Portfoliomanagement Bereich ab und dementsprechend von der Frage, wo die sich aktuell im Portfolio befindenden Aktien stehen:

    Das heisst insbesondere, wie viele Werte noch am Initial Stop (anfängliche Ausstiegsmarke) ausgestoppt werden können und für welche Werte bereits die Ausstiegsmarke nachgezogen werden konnte.

    Im Gegensatz zu den meisten Fondsmanagern und Vermögensverwaltern (die aus praktischen Gründen nicht mit Verlustbegrenzungsstopps arbeiten können) orientiere mich also nicht direkt am Investitionsgrad, sondern an das „Portfolio Heat“, also dem Wert, der sich für den Fall ergibt, dass ich in allen Positionen innerhalb eines kurzen Zeitraums ausgestoppt werde. Mich interessiert dabei die Frage, wie viel ich von meinem Anfangskapital (Core Equity genannt) noch verlieren kann – nicht wie viel ich von meinem aktuellen Kontostand (der ja die offenen Gewinne berücksichtigt) wieder abgebe.

    Ausblick

    Für die kommende Handelswoche gibt es neben dem Verfolgen der politischen Situation vier wesentliche Aufgaben:

    1. Beobachten der offenen Positionen; hier gilt es, im Falle anstehender Earnings Announcements diesen Termin mit in eine Verkaufsentscheidung einfliessen zu lassen.
    2. Identifikation neuer Kaufkandidaten.
    3. Aufbau weitere Positionen, sofern das Marktumfeld dieses zulässt.
    4. Überwachung der Einhaltung der Portfoliomanagement Richtlinien bei der Aufnahme neuer Positionen.

    Abschliessend sei nochmals betont: Inwieweit es tatsächlich zu neuen Einstiegen kommt, ist – leider – auch massgeblich vom politischen Umfeld (insbesondere der Zollpolitik) abhängig. Derzeit sieht es nach einer sich anbahnenden, allmählichen leichten Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China aus. So hat China bereits still und leise (also inoffiziell) die Zölle auf einige US Waren wieder ausgesetzt (unter anderem auf Halbleiter), während Donald Trump ankündigte, ebenfalls die Strafzölle für bestimmte importierte chinesische Waren herabsetzen zu wollen. Mehr kann man derzeit wohl nicht erwarten.

    Anmerkung für Mitglieder

    Am heutigen Sonntagnachmittag folgt der „Trade Alert“ Beitrag zum Einstieg in die Renk Group AG. Am morgigen Montagabend wird eine Video-Analyse „Branchen im Fokus“ hochgeladen, in der die aktuellen Favoriten aus den attraktivsten Branchen live vorgestellt werden.

    Risikohinweis:
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