Im vorherigen Teil wurde auf die Aufgaben des Gesamtmarktmodells und seinen auf den amerikanischen Aktienmarkt liegenden Schwerpunkt eingegangen. Im Folgenden wird auf den Ursprung und die im Laufe der letzten 22 Jahre durchgeführten Veränderungen des Übergeordneten Marktmodells eingegangen. Am Ende steht dann ein Überblick zur aktuellen Zusammensetzung.
Das Modell findet seinen Ursprung in den späten 90er Jahren und wurde seitdem zwar an einigen Stellen modifiziert, aber vom Grundsatz her kaum verändert.
Historie
Bereits Ende der 90er Jahre kam in der Vermögensverwaltung der Hornblower Fischer AG ein Modell zur Marktrisiko-Quantifizierung zum Einsatz, welches von mir entwickelt wurde.
Die folgende Grafik stammt aus einer Präsentation aus dem Jahr 2001. Sie zeigt die damalige Zusammensetzung des heute als Gesamtmarktmodell oder auch Übergeordnetes Marktmodell bezeichneten Modells zur Marktrisiko-Quantifizierung.

Ein wesentlicher Grund, warum in den darauffolgenden Jahren eine Modifikation des Gesamtmarktmodells erforderlich wurde, bestand in der Verfügbarkeit der Datenreihen und deren teils nachlassende Aussagekraft.
Ein Beispiel aus dem Smart Money Bereich sei an dieser Stelle genannt: Die Angabe zu den Leerverkaufsanteilen der auf dem Parkett stehenden Händler verlor aufgrund der zunehmenden Bedeutung des elektronischen Handels immer mehr an Bedeutung. Das zugehörige, in die Komponente Smart Money einfliessende Modell wurde im Jahr 2003 aufgegeben. Nachdem ein weiteres Modell aus diesem Bereich an Aussagekraft verloren hatte, wurde etwas später dann die gesamte Komponente „Smart Money Verhalten“ aufgrund eines Mangels an Alternativen ganz fallengelassen.
Alle anderen Komponenten werden bis zum heutigen Tag in meinem Handel berücksichtigt – und damit natürlich auch im Daily Planner Pro.
BSA Marktrisikomodell
In den Kursunterlagen zur branchenspezifischen Aktienstrategie (BSA), die als Hauptstrategie im Daily Planner Pro umgesetzt wird, findet sich eine Grafik zum Marktrisikomodell, die grosse Ähnlichkeit mit der zuvor gezeigten Darstellung aus dem Jahr 2001 hat.

Ein Vergleich der beiden obigen Grafiken zeigt, wie wenig sich das Gesamtmarktmodell insgesamt im Laufe der Zeit verändert hat.
Ein Unterschied besteht in der hinzugefügten Komponente „Sondersituationen“. Diese Komponente gibt Richtlinien vor, wie in unvorhersehbaren Fällen, wie beispielsweise Terroranschläge oder regionale Konflikte, vorgegangen werden kann.
Begriffe
Für das bessere Verständnis sei an dieser Stelle eine Übersicht für die unterschiedlichen Begriffe gegeben.
Folgende Begriffe haben ein und dieselbe Bedeutung:
- Gesamtmarktmodell
- Übergeordnetes Marktmodell
- Marktrisikomodell
- Gesamtmodell zur Marktrisiko-Quantifizierung
Modifikation führt zur heutigen Version des Gesamtmarktmodells
Für den Einsatz des Gesamtmarktmodells im Rahmen des Daily Planner Pro, wird das in der vorherigen Grafik gezeigte Modell dahingehend modifiziert, dass die makroökonomische Komponente abgekoppelt wird.
Der Grund: Die Daten für die Makromodelle werden bis auf ganz wenige Ausnahmen lediglich auf Monatsbasis, mitunter sogar nur auf Quartalsbasis aktualisiert. Ein Beispiel ist der Consumer Price Index (CPI), der als Indikator für die Entwicklung der Inflation einmal pro Monat aktualisiert wird; Hinweis: Es gibt verschiedene Varianten des CPI.
Makroökonomische Modelle eignen sich daher nicht für das Timing des Ein- oder Ausstiegs. Sie eignen sich aber für die Beurteilung der mittel- und langfristigen Perspektiven.
Genau hier setzt die ausgegliederte (oder separierte) Makro-Komponente an: Sie wird für die Perspektiven einzelner Branchen und Industriezweige verwendet.
Eine der besten Handelsmöglichkeiten ergibt sich, wenn die Makro-Perspektive für eine Branche positiv ausfällt und dieser Ausblick mit einem die Branche beeinflussenden Leitthema zusammenfällt.
Eine der besten Handelsmöglichkeiten ergibt sich, wenn die Makro-Perspektive für eine Branche positiv ausfällt und dieser Ausblick mit einem die Branche positiv beeinflussenden Leitthema zusammenfällt.
Faik Giese
Die Makro-Komponente (Makro-Sicht) ist von nicht unerheblicher Bedeutung für die Umsetzung der BSA Strategie. Vor diesem Hintergrund habe ich in den letzten Jahren viel Zeit investiert und ein Makro-Modell entwickelt, welches im Daily Planner Pro zum Einsatz kommt. Auf der Daily Planner Pro Plattform wird das Modell im Laufe der Zeit schrittweise vorgestellt.
Mit den vorangegangenen Anmerkungen ist deutlich geworden, warum es auf der Daily Planner Pro Plattform die Rubrik „Makro“ gibt. In dieser Rubrik folgen Makro-Analysen, deren Schwerpunkt darin liegt, die Makro-Modelle in einen Zusammenhang zu setzen.
Im nächsten Teil gehe ich auf die zur Beurteilung der Marktbreite verwendeten Modelle inklusive Regelwerk ein.