Mittwoch, 12. März 2025

    In dieser Beitragsreihe wird die Zusammensetzung des Gesamtmarktmodells erläutert. Dieses Modell ist ein massgeblicher Bestandteil der im Rahmen des Daily Planner Pro umgesetzten Investmentphilosophie.

    In den ersten beiden Teilen wird auf die Aufgabe, Bedeutung und die historische Entwicklung eingegangen und ein Überblick gegeben, wie sich das Gesamtmarktmodell zusammensetzt.

    Das Modell findet seinen Ursprung in den späten 90er Jahren und wurde seitdem zwar an einigen Stellen modifiziert, aber vom Grundsatz her kaum verändert.

    Aufgabe des Gesamtmarktmodells

    Das Gesamtmarktmodell wird von mir auch als „Übergeordnetes Marktmodell“ bezeichnet, weil seine Aufgabe darin besteht, eine Aussage darüber zu treffen, wie der aktuelle Zustand des Marktumfelds einzuschätzen ist – und zwar bezogen auf den breiten Aktienmarkt.

    Das Gesamtmarktmodell wird auch als „Übergeordnetes Marktmodell“ bezeichnet.

    Faik Giese

    Repräsentant des breiten Aktienmarktes ist der S&P 500 Index gemeinsam mit dem Nasdaq Composite. Ebenfalls Verwendung finden der Russell 1000 und in einigen Fällen auch der Russell 3000 Index. Die beiden Russell Indizes beinhalten die jeweils 1000 beziehungsweise 3000 grössten, an der New York Stock Exchange (NYSE) oder Nasdaq notierten Unternehmen.

    Die Datenreihen zum US Aktienmarkt stehen somit im Mittelpunkt des Modells. Der wesentliche Grund: Der US Aktienmarkt ist weltweit der mit weitem Abstand grösste Aktienmarkt (NYSE plus Nasdaq plus CBOE) ; siehe folgende Grafik. Unter anderem aus diesem Grund hat die Entwicklung der zuvor genannten Indizes nach wie vor massgeblichen Einfluss auf die Aktienmärkte in westlichen Ländern, wie Europa, Kanada und Australien.

    Für die makroökonomische und monetäre Seite (dazu mehr im weiteren Verlauf der Beitragsreihe) werden Modelle allerdings bei Bedarf – und je nach gehandeltem Leitthema – auch auf andere Länder angewendet.

    Ein Beispiel für ein solches Leitthema wäre seit dem dritten Quartal 2023 „Argentinien“, wo durch die Wahl eines neuen Präsidenten und einem Paradigmenwechsel in der Politik neue Handelsmöglichkeiten entstanden. Die beiden folgenden Grafiken zeigen die Entwicklung zweier repräsentativer argentinischer Unternehmen, einmal aus dem Energie- sowie einmal aus dem Bankbereich.

    Einordnung des Gesamtmarktmodells

    Das Übergeordnete Marktmodell kann unterschiedliche Stufen von positiv bis negativ einnehmen. Diese Stufen ergeben sich aus den Zuständen der einzelnen Komponenten, die in den folgenden Beiträgen noch vorgestellt werden.

    Für das Verständnis von hoher Bedeutung ist die richtige Einordnung der einzelnen Stufen des Marktmodells:

    • Ein negatives Marktumfeld führt dazu, dass keine neuen Positionen aufgebaut werden – es gibt aber Ausnahmen, wie beispielsweise ein stark ausverkaufter Markt, in dem Countertrend-Signale gehandelt werden.
    • Zudem führt ein negatives Marktumfeld nicht automatisch zu einer umgehenden Liquidierung offener Positionen. Das Portfoliomanagement entscheidet darüber, ob es direkt zu vollständigen oder teilweisen Ausstiegen aus Positionen kommt oder aber Ausstiegsmarken (Stopps) enger an den aktuellen Kurs gezogen werden. Es gilt, von Fall zu Fall zu entscheiden.
    • Ein positives Marktumfeld gibt zunächst einmal für den Aufbau weiterer Positionen grünes Licht. Allerdings nur dann, wenn das Portfoliomanagement (also die Handhabung offener Positionen) dies sinnvoll erscheinen lässt und alle anderen Kriterien für den Aufbau neuer Positionen gegeben sind.
    • Ein neutrales Marktumfeld bedeutet, dass nur dann neue Positionen aufbaut werden, wenn ich diese für besonders chancenreich erachte. Zudem kommt es in einer solchen Situation dann auch darauf an, welche Modelle aus welchen Bereichen negativ und welche positiv sind.

    Eine Hauptidee und gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal des Daily Planner Pro besteht darin, durch den Handel eines Echtzeitportfolio zu zeigen, wie die Anwendung dieser Richtlinien mit Hilfe eines aktiven Portfolio-, Risiko- und Money Managements in der Praxis aussehen kann.

    Im nächsten Teil wird gezeigt, wie sich das Gesamtmarktmodell zusammensetzt.