Mittwoch, 12. März 2025

    Die „Analyse zum aktuellen Marktumfeld“ erscheint zukünftig einmal pro Woche für jeden Besucher der Plattform frei zugänglich.

    Sofern aktuelle Entwicklungen es erforderlich machen, erscheinen Sonderausgaben.

    Der aktuelle Stand der zur Beurteilung des aktuellen Marktumfelds verwendeten Modelle und zugehörigen Indikatoren kann zukünftig über ein plattformunabhängiges Dashboard abgefragt werden. Das Dashboard wird im Laufe dieser Woche online geschaltet.

    In einer mehrteiligen Beitragsreihe wird die Zusammensetzung des zur Beurteilung des Marktumfelds verwendeten Gesamtmodells (bestehend aus mehreren Untermodellen) vorgestellt.

    Vor diesem Hintergrund erfolgt in diesem Beitrag lediglich ein kurzer Abriss zur Beurteilung des aktuellen Marktumfeldes.

    Übersicht zum aktuellen Stand der Modelle

    Die drei in das Gesamtmodell einfliessenden Komponenten ergeben in Summe ein positives Marktumfeld, welches allerdings zunehmend von sehr hohem Optimismus geprägt wird.

    • Marktbreite und Markttechnik: Kurzfristig sind die führenden US Indizes (Russell 1000, S&P 500, Nasdaq Composite überkauft. Darauf deuten technische Indikatoren wie der Stochastik (mit 5 Perioden) hin. Allerdings ist die Anzahl der zum Russell 3000 gehörenden Aktien, die über ihrem 20-Tage Gleitenden Durchschnitt liegen, mit etwas über 50% im neutralen Bereich; siehe oben stehenden Chart. Die marktbreiten Indikatoren für den mittelfristigen Bereich sind alle positiv. Fazit für diese Komponente: Mit dem einen oder anderen negativen Handelstag ist kurzfristig zu rechnen, insgesamt lautet das Ergebnis aber: bullisch, sowohl was die NASDAQ, wie auch die NYSE betrifft.
    • Liquidität (monetäre Seite): Keine Warnsignale, weder von Seiten der Zinsseite (Staatsanleihen), noch von Seiten der Unternehmensanleihen.
    • Sentiment: Weder die Kleinanlegerseite nach AAII (American Association of Individual Investors), noch der Exposure Index von NAAIM geben ein zur Vorsicht mahnendes Signal. Der Optimismus ist zwar hoch, aber nicht extrem (dazu dann in der oben angekündigten Beitragsreihe mehr). Allerdings gibt es eine Reihe weiterer Indikatoren, die den Sentiment Bereich auf ein maximales Optimismus-Level hieven. Als Beispiele seien an dieser Stelle die hohen Call Volumina, die niedrigen Prämien für Put Optionen, Bitcoin-Ableger wie Fartcoin und MemeCoin (die zwischenzeitlich beide gecrasht sind) und die neuesten gehebelten ETFs auf Microstrategy (Symbol: MSTR) mit den Symbolen MSTU, MSTX und SMST genannt. Auf der Sentiment Seite haben wir derzeit Zustände, die mit der Internetblase aus dem Frühjahr 2000 vergleichbar sind.

    Je stärker die Sentiment Seite gewichtet wird, umso lauter läuten die Alarmglocken!

    Auf den völlig aus dem Ruder laufenden Optimismus gehe ich in den folgenden Tagen nochmals in Form weiterer Beiträgen ein.

    Meine Sicht und Vorgehensweise

    Wer jetzt denkt, ich wäre bärisch, der irrt!

    In meinen nunmehr 28 Jahren Börsenhandelserfahrung habe ich eine wichtige Lektion gelernt: Euphorie kann wesentlich länger andauern, als man selbst für möglich hält.

    Aus diesem Grund gehe ich im Rahmen des Daily Planner Pro wie folgt vor:

    1. Neue Positionen werden schrittweise aufgebaut; wie in meinem Buch „Nachhaltig erfolgreich traden“ empfohlen, gilt: Baue nicht mehr als drei Positionen pro Tag mit einem Gesamtrisiko von drei Prozent auf (im Buch sind es exakt 3x 0,75% = 2,25%); natürlich kann man auch halbe Positionsgrössen fahren und dann mehr Positionen aufbauen.
    2. Für diejenigen, die offen Positionen haben (die es im Daily Planner Pro derzeit noch nicht gibt): Offene Positionen würde ich wie gehabt handeln.
    3. Ein ganz wichtiger Punkt, wenn das Sentiment auf so extrem hohen Optimismus Level sitzt: Minustage können in starken Abverkäufen, bis hin zu Panikverkaufswellen führen. Hierauf gilt es, sich einzustellen. Engere Stopps helfen hier allerdings wenig, wenn sie nicht mit der Strategie konform gehen. Der Grund: Genauso schnell, wie es intraday fallen kann, kann es sich auch wieder erholen. Mit anderen Worten: Die Intraday-Volatilität wird sprunghaft zunehmen.

    Insgesamt bin ich also noch verhalten positiv, insbesondere bis Weihnachten.

    Es wäre allerdings keine Überraschung, wenn zwischen Weihnachten und Neujahr Gewinnmitnahmen zu kleineren Korrekturen führen.

    Mit einer deutlichen Korrektur in den führenden Indizes rechne ich derzeit nicht vor dem ersten Quartal 2025. Sicher weiss das aber niemand – auch ich nicht. Gehandelt wird dennoch – und das nicht nur in Aktien.